
Wenn die Welt auf dem Kopf steht
Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland sind aktuell an Demenz erkrankt. Zu ihnen gehört eine um vieles größere Zahl von An- und Zugehörigen, die sie unterstützen, begleiten und pflegen. „Für sie alle – Erkrankte wie Zugehörige, führt die demenzielle Veränderung dazu, dass die Welt erst einmal auf dem Kopf steht und oftmals das Gefühl von Hilflosigkeit den Alltag bestimmt“, sagt Pastorin Anita Christians-Albrecht, Beauftragte für Altenseelsorge am Zentrum für Seelsorge und Beratung in Hannover.
Seit 1994 gibt es den Welt-Alzheimertag am 21. September jedes Jahres. An diesem Tag finden weltweit Aktivitäten statt, um die Öffentlichkeit auf die Situation von Menschen mit Demenz und der sie Begleitenden aufmerksam zu machen. Alljährlich werden um den 21. September auch in vielen Kirchen Gottesdienste gefeiert und Veranstaltungen angeboten, die die Situation rund um die Demenz besonders in den Blick nehmen. Eingeladen dazu sind erkrankte Menschen, aber auch Zugehörige, Pflegende in Heimen, in Demenz-WGs und im ambulanten Dienst, Interessierte – und natürlich die ganze Gemeinde.
Eine ökumenische Arbeitsgruppe von Altenseelsorgerinnen und -seelsorgern aus verschiedenen Landeskirchen und Diözesen sowie Vertreterinnen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft möchten nun möglichst viele Kirchengemeinden und Einrichtungen dazu anregen, selbst einen Gottesdienst anlässlich des Welt-Alzheimertages zu gestalten. „Dazu wird ein vollständiger Gottesdienstentwurf zur Verfügung gestellt, den Interessierte gerne als Anregung verwenden, an die Bedürfnisse vor Ort anpassen oder auch einfach so wie vorgeschlagen nutzen können“, erklärt Anita Christians-Albrecht.
Der Gottesdienstentwurf steht auf https://www.ekd.de/demenz-69892.htm zur Verfügung; außerdem sind dort auch zwei bereits veröffentlichte Gottesdienste zum Thema zu finden. Der Entwurf kann außerdem per Mail an Anita.Christians-Albrecht@evlka.de angefordert werden.